Ein guter Ort unsere Schönsten vorzuführen. Naja, zumindest wenn man davon absieht 2 x 250 km im komfortablen Bulli absitzen zu dürfen. Also raus aus den Federn, die Dogge geweckt und erstmal das besonders geknautschte Hundegesicht mit einer Tasse Kaffee geniessen. Unseren Nicht-Doggenbesitzern sei gesagt, eine Dogge hat mehr Ausdrucksformen als Dogtari sie je zeichnen könnte und man kann sie alle gut unterscheiden. Nachdem mein Zerknautscht-Gestromt sich also mit Bewegung mitten in der Nacht anfreunden kann, trollen wir uns zum Auto und machen uns auf zum ersten Treffpunkt, wo das nächste Herrchen schon mit seinem Mantel vor der Tür steht und wartet. Alles umpacken in den Bulli, kurz fluchen, weil der Wasserkanister jetzt voll bei mir zuhause vor der Haustür steht – Vorbereitung ist alles, wenn mann sie nicht stehen lässt – und ab mit unseren beiden Lieblingen in den Bulli. Sitzheizung ich liebe Dich, rollen wir los in Richtung Giessen-Messe. Dort angekommen erkunden unsere Kleinen erstmal den Parkplatz und die Grünstreifen, während zwei erwachsene Männer zur heiligen Cloacina beten, der Schutzgöttin der Abzugskanäle und Kloaken, dass die Köter sich bitte jetzt erleichtern und nicht etwa den Schaulustigen am Ring durch kleine Häufchen am gänzlich falschen Ort den Tag versüßen. Kurz noch anmelden, Leckerli und Gutscheine abgreifen – vielen Dank dafür an das Ausstellungsteam der OG-Giessen – und schon lassen wir uns von der Location beeindrucken.
Die Messehalle in der heute zwei Hundeschauen laufen bietet angenehm viel Platz für Aussteller, Tiere und Zuschauer und so machen wir es uns gemütlich bei unserer OG-Familie, die schon die vordere linke Ecke des Rings für uns erobern konnte. So bei einander lässt sich der Tag doch schön gestalten. Die Hunde sind gut zufrieden, auch wenn den jungen Rüden das vielfältige Angebot schöner Hündinnen wohl anzumerken ist. Die Jagdspaniel am anderen Ende der Messehalle fallen unseren Doggen nicht wirklich auf, wobei ich mir sicher bin, dass die ein oder andere Dogge sich fragt, wie man so klein sein und trotzdem schon so lange Haare haben kann.
Da erschallt auch schon Erikas Stimme zur Begrüßung, es muss dann wohl 10:00 Uhr sein. Horst Fischbach tritt in den Ring und die ersten der Jüngstenklasse werden erst von ihren Ausstellern ein wenig zu-gerichtet und dann von Horst, zum Glück aber keiner hin-gerichtet – metaphorisch gesprochen, versteht sich.
Es lässt auch nicht lange auf sich warten, da können wir bereits den ersten Sieg erringen und ergattern uns ein schniekes vv1 mit späterem BAF für unsere Masha vom Hollenstein. Stolz zeigt Evi den Nachwuchs aus dem eigenen Stall, aber nur kurz, dann wird die Ausstellnummer getauscht und es geht mit der nächsten Dogge durch den Ring. Es folgen die schwarzen Rüden aus der Jüngstenklasse, Mien vom Hollenstein macht seinem Zwinger alle Ehre, schafft es aber mit seinem vv3 nicht ganz an die Spitze, was auch daran liegt, dass dort schon sein kleiner Bruder Major vom Hollenstein mit seinem vv1 für unsere OG thront. Dann Jugendklasse Gestromt, zuerst die Mädchen. Queen Hannah vom Dünner Land startet und das gleich durch. Mit einem V1 und den entsprechenden Anwartschaften CAC-J und VDH-J zeigt sie wo sie hin will, nimmt dann den direkten Weg zum BAF um am Ende zu zeigen, dass sie diejenige ist, die BIS und damit den Tagessieg inne hat. Meinen Glückwunsch junge Dame, gut gemacht. Dann die Rüden, easy going, unser Vlóki in Flagranti belegt konkurrenzlos den ersten Platz und erhält V1 mit CAC-J und VHD-J. Danke liebe Evi, auch mein Hund hatte viel Spaß mit dir.
In all’ dem Trubel hab ich die Reihenfolge nicht mehr so ganz auf dem Schirm, auf jeden Fall durfte Evi zwischendurch auch mal ihren eigenen Hund F`Vulcanno of Pink House vorführen. Zielsicher schnappt auch er sich das V1 mit R-CAC und VDH, wenn auch noch nicht für unsere OG, aber das ändern wir ja gerade.
Fazit des Tages, Petra kann vor Tränen kaum aus den Augen kucken und vor Rührung nur schwer Sprechen, die Decken der Händler sind hässlich oder teuer, die Halsbänder zu eng und das Fleißbienchen geht an Evi, die ihren persönlichen Ausstellungsrekord feiern konnte. Wenn ich mich nicht verzählt habe durfte sie mit 7 Doggen etwa 12 mal durch den Ring wetzen und Hunde gut aussehen lassen. Evi: „Das kannst du wie kein Zweiter, Dankeschön, du bist die Beste!“
Dann geht alles sehr schnell, alles einpacken, Hunde in die Boxen und ab nach hause. Das VW-Navi sagt 264 km in nur 5 Stunden und 34 Minuten, ein Klacks………..What!? Das iPhone meint wir schaffen es in 2h30, genau so wie den Hinweg. Wir beschliessen der VW-Dame die Gelegenheit für einen Fernkurs „Karten lesen & verstehen“ zu geben und rollen schon mal los, in der Hoffnung, dass es sich bei Madame iPhone nicht um Parthenope handelt, die uns in die Irre lockt.
Als wir endlich zu hause sind fällt mein kleiner Gewinner in sein Körbchen und lässt mich wissen, dass er jetzt erstmal mit Träumen beschäftigt ist. Total geschafft gibt er hin und wieder ein Knurren oder Knuffen von sich, mal ein Fiepen und der ein oder andere Ton lässt mich vermuten, dass ihm die Ladies nicht so ganz entgangen sind. Schlaf gut und Träum schön, ich hab dich lieb.
Und die nächste Ausstellung kommt bestimmt.